Einleitung Glaskörpertrübungen

Angeregt durch die Veröffentlichung der augenärztlichen Leitlinie „Glaskörpertrübungen“ 1 hat sich entsprechend der Empfehlungen des Europarats 2 zur Leitlinienerstellung eine Patienten-Arbeitsgemeinschaft formiert, die die Gesundheitsstörung durch Glaskörpertrübungen aus der Perspektive der Betroffenen thematisiert. Die Einsicht in das Krankheitserleben - und betrachtet aus Patientensicht - wird gerade für Sehbeeinträchtigungen durch Glaskörpertrübungen für erfolgversprechend gehalten, da eine Vielzahl an physiopsychologischen Implikationen und die spezifische Art von (optischen) Wahrnehmungsveränderungen infolge von Glaskörpertrübungen auch für Fachärzte für Augenheilkunde nicht immer offensichtlich oder aber auch nicht direkt zugänglich sind.

Die Ergebnisse der Patienten-Arbeitsgemeinschaft sollen dazu dienen, den weiteren Entwicklungsprozess zur Erstellung eines einheitlichen Bewertungsrahmens zu fördern und das Verständnis für Patienten, die an Glaskörpertrübungen leiden zu verbessern 24. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Sensibilisierung der Fachkreise für die Notwendigkeit einer geeigneten Prävention von Glaskörpertrübungen. Diese Verpflichtung ergibt sich einerseits aus juristischen Anforderungen an die Patientensicherheit, nach der mögliche vermeidbare Gesundheitsschäden abgewendet werden müssen, anderseits spielt die Prävention von Glaskörperschäden auch insbesondere deswegen eine herausragende Rolle, weil die derzeitig einzig wirksame Behandlung in Form einer Vitrektomie als invasiv und riskant zu bewerten ist und nur im Einzelfall erwogen werden sollte 1.

Gesunder Glaskörper in Gelform; er besteht zu 98% aus Kammerwasser, das an Hyaluronsäure gebunden, in einem Netz aus Kollagenfibrillen lagert. Er hält den notwendigen Druck aufrecht, verleiht dem Auge Stabilität, bündelt die Lichtstrahlen und schützt die Netzhaut vor Erschütterungen.