Diagnostik von Glaskörpertrübungen
Als problematisch kann sich die Tatsache herausstellen, dass Glaskörpertrübungen sich nicht immer eindeutig bildlich darstellen lassen und in der üblicherweise eingesetzten bildgebenden Technik zum Teil nicht einmal abgebildet werden. Häufig sind optische Untersuchungsgeräte mit einer Art Filterfunktion ausgestattet, die Trübungen eliminieren können, um einen freien Blick auf die Netzhaut zu ermöglichen. So kommt es vor, dass der „objektive“ Augenbefund nicht zwingend mit den Angaben des Patienten über sein Wahrnehmungsbild übereinstimmt. Aus diesem Grunde ist es sinnvoll neben den augenärztlichen Standarduntersuchungen eine phänomenologische Symptombeschreibung und Klassifizierung vorzunehmen, die den subjektiven Befund des Betroffenen in den Gesamtbefund integriert. Sowohl der objektive als auch der subjektive Befund sind als Teil der Dokumentation zu verstehen. Ein solcher Ansatz wurde für das halbstandardisierte Untersuchungsinstrument „Floaterscreening“ verfolgt.
Mit dem Instrument „Floaterscreening“ ist eine standardisierte Floaterbeurteilung möglich;
aus Sicht des Arztes und aus Sicht des Patienten
Erhebung des objektiven Glaskörperbefundes
- Feststellung von Typ und Ausprägungsschwere der Trübungen
- Liegt der Glaskörper an der Netzhaut an?
- Glaskörperfotographie
- Darstellung der Trübungen im Bewegtbild (ist anzustreben, um die Dynamik und Situation entlang der Sehachse bestimmen zu können)
Erhebung des subjektiven Glaskörperbefundes
- Durch Rating der wahrgenommen Beeinträchtigungen durch die Trübungen als auch konkrete Angaben zum Typus, Form und Dynamik der Trübungen
Ferner stellt eine exakte Diagnose von Glaskörpertrübungen die Grundlage für eine sorgfältige Patientenaufklärung, die dem Patienten eine Entscheidung für oder gegen die Vitrektomie ermöglichen soll, dar. In diesem Zusammenhang sei verwiesen auf den richtungweisenden Artikel „Vitreous floaters: Etiology, diagnostics, and management“ (2016) von Dr. Jerry Sebag et al.23